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 Interviews
Seriuz-One Offline

Battle-KingZ Webmaster


Beiträge: 72

09.03.2008 02:56
Interview mit Prinz Pi Antworten

Prinz Pi ist wohl der mit Abstand größte Workaholic der deutschen Rapszene.
Wie Ihr den News entnehmen konntet, musste Prinz-Pi ins Krankenhaus, um sich einer dringend notwendigen Operationen an den Stimmbändern zu unterziehen, da die zahlreichen Konzerte, Touren, Auftritte und Aufnahmen des letzten Jahres einfach zuviel waren. Sich mal eine Pause zu gönnen, fällt ihm aber sichtlich schwer: Noch nicht einmal aus dem Krankenbett heraus, macht er sich daran unser Interview zu beantworten.

rappers.in: Hallo Pi. Erstmal ein dickes Dankeschön, dass du dir trotz deines Krankhausaufenthaltes Zeit für uns genommen hast!

Man kann ja sagen, dass es nach deinem Rücktritt vom Rücktritt steil aufwärts ging. Bist du mit deiner Solokarriere zufrieden? Wurden deine Erwartungen bis jetzt erfüllt?

Prinz Pi: Ich würde sagen, es gibt zwei Arten von Feedback: Einmal von den Fans und dann von den Medien.
Das Feedback von den Fans ist der Hammer - überall ist die Hütte voll, wir bekommen immer mehr Fanpost. Ich habe das Glück, sehr viele Fans zu haben und das freut mich sehr. Das Feedback von den Medien könnte anders sein - es steht auf jeden Fall in keinem Verhältnis zu dem Feedback von den Fans.

rappers.in: Wann kann man mit einer neuen LP rechnen? Durch den Krankenhausaufenthalt wird das Releasedate jetzt wahrscheinlich verzögert...

Prinz Pi: Ich will jetzt kein ganz genaues Releasedate nennen, aber gegen Ende des Sommers sollte man schonmal einkalkulieren. Biztram und ich arbeiten jedenfalls an nichts anderem!

rappers.in: Hast du musikalisch noch irgendetwas mit den Begleitacts deiner Donnerwetter-Tour geplant?

Prinz Pi: Ich wollte einen Song mit Tarek machen.

rappers.in: Es ist ja bekannt, dass sich früher einige Leute allein wegen deinem Namen nicht mit deiner Musik auseinandersetzen wollten und dich gerne mit Orgi, Frauenarzt etc. in eine Schublade gestopft haben. Die Gründe für die Umbenennung sind also klar, aber wie und warum kamst du von Porno auf Pi bzw. hat das Pi eine bestimmte Bedeutung für dich?

Prinz Pi: Meine Freunde haben mich von Anfang an "Pi" genannt. Das war für uns also ein logischer Name. Das Pi ist zudem eine sehr mysteriöse Zahl, genau wie die 23, und da ich mich sehr für solcherlei mathematische Phänomene interessiere, lag der Name auch aus dem Grund nah. Mein Bruder beschäftigt sich mit Krypto-Algorhythmen, der könnte zu der Zahl sicher einen ganzen Vortrag halten, aber ich belasse es mal dabei.

rappers.in: Du releaset seit 10 Jahren CDs, hast Unmengen an Tracks recordet und herausgebracht. Welches Lied ist für dich am bedeutendsten und warum?

Prinz Pi: Das für mich wichtigste Lied ist eines, das ich erst kürzlich recordet habe. Es kommt auf mein neues Album "NEOPUNK" und ist sehr persönlich. Der Beat ist von Biztram und ein richtiger Gänsehautbeat - ich musste darauf schreiben! Es geht um gesundheitliche Probleme und um Momente, in denen nicht viel gefehlt hätte und ich wäre dabei krepiert. Wenn man jetzt wieder daran zurückdenkt, kommt das halt wieder hoch.

rappers.in: Da du selbst aus Berlin kommst und einige Tracks über deine 'große Liebe' geschrieben hast: Was hältst du persönlich von der Richtung, die Deutschrap momentan einschlägt und von deiner Stadt entschieden mitgeprägt wird, und wie gehst du persönlich damit um?

Prinz Pi: Ich habe es satt, mich dafür rechtfertigen zu müssen, dass ich "Deutschrap" mache. Wenn mich Leute auf ner Party fragen, was ich so mache, und ich sage "Deutschrap", dann gucken sie mich an, als wäre das etwas ganz Schlimmes, was sie nicht von mir erwartet hätten.
Ich finde das meiste, was so rauskommt, ist einfach dumm. Dumme Musik von dummen Leuten! Ein paar gute Ausnahmen gibt es natürlich, aber das meiste ist schlicht eine Aneinanderreihung von hohlen, 1000-mal gehörten Phrasen und immer den gleichen, simplen Reimen.
Darum gebe ich mir Mühe, anspruchsvolle und gute Musik zu machen. Um deutschen Rap zu dem Glanz zu verhelfen, der ihm gebührt. Es geht besser als dieser Schund. Und das will ich noch ein paar Jahre lang beweisen, bis es auch die breite Öffentlichkeit peilt, und aufhört, die Musik, die ich über alles liebe, auf ein paar Dummköpfe zu reduzieren.

rappers.in: Du hast vor kurzem das Album "Hoes, Flows, Moneytoes" von Westberlin Maskulin aus dem Jahr 1997 an die erste Stelle deiner Deutschrap-Alben-Charts gestellt. Hat dieses Album dich und deine Musik auf irgendeine Art und Weise besonders beeinflusst?

Prinz Pi: Auf jeden Fall! Das Album ist die Geburtstunde von deutschem Rap, den ich gut fand. Davor fand ich deutschen Rap… schlicht unhörbar. Für mich! Das Album hat mich sehr geprägt und nicht nur mich: Eine ganze Generation von Rappern wurde davon geprägt. Ne Menge Leute rappen immer noch genau so wie Savas damals.

rappers.in: Dein unerwartetes Feature mit Eko für die Juice-CD hat viele Hörer ziemlich überrascht. Wie kam es dazu?

Prinz Pi: Nun, das war für die Hörer sicher unerwartet. Aber ich kenne Eko schon sehr lange, er hat damals eine Straße weiter gewohnt und war fast mein Nachbar in Kreuzberg. Ich kenne ihn durch Savas, wir haben uns noch vor deren Streit kennengelernt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir mal was machen würden.

rappers.in: Einige deutsche Rapper schlagen nach einer längeren Rapkarriere einen anderen Weg ein und driften in andere Stilrichtungen ab. Hast du vor,
dich eines Tages von Rap abzuwenden und andere Musik zu machen?

Prinz Pi: Warum? Rap ist die Musik, mit der ich aufgewachsen bin. Ich liebe die Musik. Ich bin selber Fan von gutem Rap. Anstatt sich von der Musik abzuwenden, wenn sie einem, so wie sie ist, nicht mehr gefällt, muss man sie weiterentwickeln. Einen neuen Spin reinbringen. So was wie zum Beispiel dieses "Herr der Dinge"-Ding, bei dem Biztram die Musik gemacht hat - das ging in die Klassik-Richtung. Oder Dizzee Rascal mit seinem Elektro-Grime-Style. Oder meinetwegen Kanye mit dem Daft Punk-Song. Sowas bringt die Musik als ganzes nach vorne, das ist Innovation. Aber es ist trotz all dem Neuen doch Rap geblieben.

rappers.in: Du warst ja vor kurzem für das AIDS-Aufklärungsprojekt "Virus Free Generation" in Tansania. Wie kam es zu Deiner Teilnahme, was hast Du genau gemacht und wer ist daran noch beteiligt? Bist Du außerdem noch an irgendwelchen gemeinnützigen Projekten beteiligt?

Prinz Pi: Die Leute von der "Deutschen Welthunger Hilfe" haben mich gefragt, ob ich für Deutschland daran teilnehmen will. Es haben sich mehrere europäische und afrikanische Länder beteiligt. Für Italien beispielsweise fährt "Assalti Frontali" nach Südafrika. War eine sehr krasse Erfahrung. Wir haben Workshops mit Straßenkids gemacht. Da waren verdammt gute Musiker am Start. Ich konnte in den zwei Wochen zwar lange nicht alles sehen und verstehen, aber doch mehr als wenn ich nicht unten gewesen wäre. Ich helfe ansonsten noch bei Sachen wie dem Projekt von Frank Zander, dem zu Weihnachten Obdachlose in ein Hotel zum Bratenessen eingeladen werden. Das ist eine sehr gute Sache und man sollte sowas immer unterstützen, jeder sollte das!

rappers.in: Die Donnerwetter-Tour liegt ja nun schon eine Weile zurück. Trotzdem: Gab es dabei oder auf Deinen anderen Auftritten 2007 (u.a. ja auch splash!) für Dich ein besonderes Ereignis?

Prinz Pi: Sehr krass war Rheinkultur, das war am Tag nach dem splash!-Auftritt. Eigentlich gab es viele sehr krasse Auftritte letztes Jahr. Da war ein Typ in Frankfurt, der hat sich meinen Namen auf den ganzen Rücken tätowieren lassen, das hat mich schon umgehauen, als ich sowas das erste Mal bei einem Fan gesehen habe.

rappers.in: Es scheint in Deutschland vor Nachwuchs-Rappern ja geradezu zu wimmeln. Beschäftigst Du Dich mit ihnen, und wenn ja, gibt es jemanden, der Dir besonders positiv aufgefallen ist?

Prinz Pi: Hmm… mir gefallen ein paar, aber das sind keine Nachwuchsrapper. Mal sehen… Jonarama hat auf jeden Fall krass zugelegt, der ist richtig gut jetzt, obwohl er das nur so aus Spaß macht. Natürlich mein Mann Casmatazz, Herr von Grau ist ganz gut, Zyklon Beatz sind überkrass, Marteria hatte einen super Song auf der letzten Juice CD, mmh... ach ja: Basstard ist auf jeden Fall sehr hammer, den feier ich übertrieben, KIZ ist super, Frauenarzt mag ich auch, Kollegah nach wie vor, ZPYZ sind super… Jetzt reicht es auch mit Lob!

rappers.in: Was bringt 2008 für dein Label No Peanuts und die darauf gesignten Acts?

Prinz Pi: Zunächst mal mein neues Album. Ein paar super Touren. Das 333SDK Album wird sehr groß.
Was die anderen Acts machen, weiß ich nicht so genau, Biztram und ich fokussieren uns momentan nur auf mein Album und der Rest der Welt sind nur so graue Schlieren. Aber die anderen machen sicher auch was feines.

rappers.in: Nun mal etwas persönlicher: Für dieses Jahr sollte ja Deine Hochzeit anstehen. Für wann ist sie geplant und sind auf der Gästeliste viele Namen deutscher Rapbiz-Größen zu finden?

Prinz Pi: Ach, das ist persönlich. Ich finde, man muss eine gewisse Privatsphäre wahren. Meine Freundin nervt das ja auch, wenn mich Leute nach Autogrammen fragen, wenn sie dabei ist. Auf der Gästeliste stehen meine Freunde - das sind in der Regel keine Rapper.

rappers.in: Du wirst von einem Großteil der Heads respektiert, geschätzt und teilweise auch verehrt. Sieht man sich da einem besonderen Druck ausgesetzt, unbedingt alles richtig machen zu wollen und nicht zu enttäuschen?

Prinz Pi: Ich hoffe, das enttäuscht jetzt keinen, aber ich mache meine Sachen einfach so, wie sie mir gefallen. Wenn ich versuchen würde, jemandem zu gefallen, würde es automatisch schlecht werden.
Im Endeffekt will ich die in meinen Augen bestmögliche Musik machen und zunächst mal mich selber und Biztram zufriedenstellen. Und unsere Ansprüche sind astronomisch. Anscheinend teilen ja ein paar unseren Geschmack…

rappers.in: Du hast einen langen Karriereweg hinter Dir, aber hast bis jetzt noch nicht den wirklichen kommerziellen Durchbruch geschafft. Glaubst Du, das klappt noch oder legst Du da keinen Wert drauf?

Prinz Pi: Wenn es klappt, ohne sich zu verbiegen... cool, dann habe ich kein Minus mehr auf dem Konto und kann mal meine Eltern beruhigen, dass sie sich nicht immer Sorgen um mich machen.
Wenn nicht, war mein Glaube, den Durchbruch einfach mit guter Musik zu schaffen ohne Image, teure Videos und Marketing-Millionen, wohl naiv. Werden wir ja sehen.

rappers.in: So, vielen Dank für das Interview und nun natürlich noch deine obligatorischen Schlussworte:

Prinz Pi: OK. Also, ich möchte allen meinen Fans danken, die mich bis hier unterstützt haben. Ich liege gerade im Krankenhaus und sie operieren meine Stimme, die ich bei zuviel Konzerten einfach zu sehr gefickt habe. Wenn ich hier wieder raus bin, machen Biztram und ich die Bombe scharf. Und wenn der Countdown erstmal läuft, gibt es kein Zurück mehr. Es wird spannend werden. Haltet einfach die Augen und Ohren offen und bleibt, wie ihr seid.


Quelle: http://www.rappers.in


greetz Seriuz

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